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Biobär & Demeter

Die Richtlinien des internationalen Demeterverbandes sind von Beginn an den Vorgaben von Biobär am ähnlichsten. Besonders die Sichtweise der Selbsterhaltung der Landwirtschaft. Im Prinzip eigentlich nichts anderes, als das jahrhundertlange Zusammenleben von Menschen, Tieren und Pflanzen im Einklang mit den Naturgesetzen.

Es ist eigentlich traurig, dass wir heutzutage Gesetze erlassen müssen, die dieses Zusammenleben regeln!

 

Lassen Sie sich das einmal durch den Kopf gehen!

 

Die Gesetze regeln:

Einen Mindestfreiraum für Tiere (wer darf ihnen eigentlich einen nehmen?)

Die Art der erlaubten Vergiftung (von Pflanzen = Unkraut und Tieren = Schädlingen)

Was Tiere zum Essen bekommen (sie dürfen nicht essen was sie wollen)

Die Art und den Zeitpunkt ihrer Verstümmelung (Enthornung von Kälbern, Kastration von Schweinen)

Die Ausrottung von Rassen (durch genetische Züchtungen von Hochleistungstieren)

...die Liste lässt sich leider noch unendlich fortsetzen :-(

 

 

Eigentlich traurig, dass man sich nun Werte zur Hand nehmen muss, die ein gewisser Rudolf Steiner vor fast hundert Jahren (damals vor gar nicht so einem verwunderten Publikum) zum Besten gab.

 

Das logische Zusammenleben in der Natur, Respekt vor den Lebewesen und der natürliche Ablauf der Natur.

Eigentlich gar nicht so sonderlich aufregende Dinge, aber in der heutigen Zeit Mahnworte zur Rückbesinnung. Da ist in den letzten Jahrzehnten einiges aus den Fugen geraten. 

Ein grober Überblick:

Tiere werden mit Respekt behandelt und so belassen wie sie sind. Ihr gewünschtes Lebensumfeld, ihre gewünschte Nahrung, keine Rassenverbesserungen, keine Verstümmelungen, genügend Platz zum Leben und keine Ausnutzung Ihrer Ressourcen.

 

Im Einklang mit den Tieren erhält die Landwirtschaft deren Dünger (Kuhfladen), ergänzt die Anbaugebiete, setzt keine Chemikalien ein und verwendet nur hochwertiges Saatmaterial aus ebensolchen Kulturen.

 

Dieses System war jahrhundertelang logisch - heutzutage brauchen wir dafür leider ein Siegel.

Nur weniger als 1% der österreichischen Landwirtschaften erreichen heutzutage diese (eigentlich selbstverständlichen) Vorgaben und tragen das Demetersiegel. Demeter Österreich ist leider nicht der professionelle Partner wie es die Verbände in Deutschland und der Schweiz sind. Das ist sehr schade und sehr traurig, aber wenigstens ein Hoffnungsschimmer und eine Orientierungsmöglichkeit für den Konsumenten.

 

Wenn Sie Lust haben lesen Sie sich in die Vorgaben der Demeterverordnung ein. Sie werden dort keine Überraschungen erleben. Die einzige große Erkenntnis ist die Verwunderung, dass dies eigentlich nicht ohnehin Standard ist und das Erschrecken, was heutzutage alles im Regal der Supermärkte liegen darf. Für alle die denken, dass die Bioverordnung schon ein sehr guter Standard ist, dem sei die kurze Gegenüberstellung zu Herzen gelegt: Demeter/Bio

 

Das Biobär-Siegel geht aber noch weiter. So werden in einzelnen Bereichen von uns jegliche Eingriffe untersagt. Im Bereich der Sicherung der Erträge machen alle Abstriche, jedoch zählt für uns die Natur als bestimmende Kraft. Nicht der Mensch (mit allen seinen Hilfsmitteln) soll das Angebot bestimmen, sondern die Natur selbst. Es ist immer möglich reichlich zu produzieren, nur welche Gaben uns die Natur jedes Jahr schenkt, sollte sie eben selbst bestimmen. Wir müssen lernen auch Äpfel statt Mangos zu essen, oder auch einmal ein Produkt nicht zur Verfügung zu haben. Dafür gibt es ja andere Kostbarkeiten und die Wertschöpfung und Freude steigt ja dann wieder für die neue Saison. 

 

Wir wollen Ihnen hier die Anforderungen der kommerziellen Landwirtschaft (die 90% unserer Waren liefert) gerne ersparen. Solche Produkte sollte man gar nicht mehr kaufen. 

Im Grunde sollten eigentlich die Demetervorgaben als Grundvoraussetzung gesehen werden und die zusätzlichen Anforderungen des Biobär einige Verbesserungen darstellen - jedoch:

 

Wir sind leider im Moment sehr weit davon entfernt.

 

Der österreichische Demeterverband schafft es leider nicht, diese Werte umzusetzen und auch den Konsument zu informieren. Wir haben zwei Jahre versucht dies zu ändern, aber da fehlt es auch uns an der Kraft. Wenn einmal neue Leute das Ruder in die Hand nehmen oder die vorhandenen gute Arbeit leisten, sind wir sicher wieder dabei.

 

Biobär ist sicherlich der modernere Weg!

 

Mit dem Schritt unseres Ausstiegs verbinden wir auch die Hoffnung, dass sich Demeter weiterhin von der Einflussnahme der großen Handelsketten entfernt hält und auf die Mitgliedsbetriebe und Händler zählt, die auch auf Demeter zählen. Leider sieht das im Moment nicht sehr gut aus. Der Weg geht in die Beziehung Landwirt zum Konsumenten und da braucht es keine marktbeeinflussende Mitarbeit von des Lebensmitteleinzelhandels. Dort wurde mit der "Verwaschung" von Bio schon genug Unheil angerichtet.

 

Wir werden als Biobär immer zu unseren Werten stehen!

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