Bio-Zucker zartbitter!

Was nicht passieren hätte sollen ist passiert. Der Zuckermarkt wurde durch die Aufhebung des Richtwertes vor kurzem geöffnet und um dafür gewappnet zu sein, haben viele Länder ihre Produktion vorsorglich erhöht. Nun ist er da der Zuckerberg und die Preise für Zuckerrüben haben sich seitdem halbiert.

Österreich hat nicht erhöht und sieht sich nun einer Übermacht entgegen. Der Rüsselkäfer tut sein Werk noch dazu und dies unabhängig vom Einsatzverbot von Neonicodoiden - diese würden ihm nicht das Leben schwer machen. Dazu kommt dann noch die Verteufelung des Zuckers als "Gift" und die damit verbundene Reduktion der Mengen bei den Nahrungsmitteln und Getränken.

Keine guten Nachrichten für die Bauern und dem einzigen Zuckerverarbeiter in Österreich. Vielleicht hat man ja auch zuwenig auf Biozucker gesetzt und diesen auch marketingtechnisch falsch angefasst - Tatsache ist, dass wir keine befriedigende Situation haben. Der Zuckerpreis im Keller, Ernteausfälle und zuwenig Spezialisierung wirken nach. Der Markt gehört nun anderen. Die Bioindustrie hätte gerne mehr Biozucker aus Österreich - muss aber um diesen fast schon kämpfen. Viele wollen den Biozucker freilich nur haben damit sie dem Gesetz genüge tun und der Auszeichnung mit Bio-Österreich entsprechen, die ja nur gestattet ist wenn auch das süße Objekt der Begierde aus der Heimat stammt. Was werden die Bioerzeuger tun wenn sie schlecht zu dem Rohstoff kommen? Naja, ganz fair ist es ja nicht wenn ich Biohimbeeren anpflanze und dann nur weil ich  aus Mangel an heimischen Biorohstoff eine Biosüße aus der EU nehmen muss damit ich überhaupt "bio" deklarieren kann und dadurch die Kennzeichnung "Produkt aus österreichischer Landwirtschaft" verliere. Die Bio-Prüfstellen müssen reagieren, geht es ja doch um ein kleines aber feines Stück vom Kuchen und werden Zucker (genauso wie Salz) als "bioneutral" freigeben. Nach dem Motto: Ich würde ja gerne aber... werden dann einige findige Konzerne gleich sofort zum billigen Zucker aus Zuckerrohr oder anderen "Süßern" greifen und wir haben wieder ein Stück österreichische Nachhaltigkeit verloren. Der Konsument, der sich nicht wissenschaftlich mit der Thematik beschäftigt wird nicht viel merken und daher nicht handeln. Genau an solchen Punkten ist nun der BioBär gefragt. Wir werden Sie in diesem Blog am Laufenden halten. 

 

Ein Beispiel aus der Praxis?

Manche Bioimker die ja laut Verordnung auch nur Biozucker füttern dürfen - wobei hier (laut Bio-Verordnung) egal ist aus welchen Land und aus welchem Rohstoff er stammt - berichten uns, dass es den Bienen nicht egal ist welchen Zucker sie bekommen. Rohrzucker aus dem Ausland vertragen manche so gut wie wir das Essen im Urlaubsland. Ja, auch Bienen können Durchfall haben. Vielleicht ein kleines Argument, aber für uns und unser Verständnis für Bio ein ganz großes Anliegen auf das wir bei der Auswahl der Produke wert legen. 

Österreichischer Rübenzucker lebt auf unseren Boden und atmet unsere Luft mit allen Auflagen die uns Österreichern wichtig sind.

Nachtrag: Kaum 3 Wochen waren nach diesem Blog vergangen schon wird mit "alternativen Zucker! geworben. Siehe den Blog unter "die großen 4"-"Ö-Rübenbauer ausgeSPARt"

Jaja, auf die Supermärkte als Killer unserer Landwirtschaft kann man sich verlassen....

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