Wir verwenden Deos, um nicht zu stinken und gut zu riechen - doch macht das Sinn?
Zäumen wir einmal das Pferd von hinten auf.
Ein gepflegter, sauberer und gesunder Mensch stinkt nicht. Beginnen wir beim Thema Gesund und der Ernährung. Leider leiden manche Menschen an Stoffwechselerkrankungen und scheiden die Giftstoffe aus. In Falle eines medizinischen Ursprungs ist der Arzt die richtige Ansprechperson. Sollte es mit der Ernährung zu tun haben (jeder hat schon einmal Knoblauch gegessen und manche auch schon zu viel Alkohol getrunken), ist dieses "Problem" durch weglassen oder akzeptieren auch schnell gelöst.
Frischer Schweiß stinkt nicht. Er riecht allenfalls leicht säuerlich, jedoch nicht unangenehm.
Der strenge Geruch entsteht erst, wenn die Bakterien auf der Haut den Schweiß in seine Einzelbausteine zersetzen. Es sind die langkettigen Fettsäuren, die zur (stechend riechenden) Ameisensäure und zur (stark nach ranziger Butter riechenden) Buttersäure, abgebaut werden. Neben den schon erwähnten Faktoren ist auch der pH-Wert der Haut mitverantwortlich.
Wird nun Parfum verwendet, mischt sich der Duft mit dem Schweißgeruch und ergibt in Summe nicht das Ergebnis, das sich Fr.Channel oder Hr.Calvin Klein vorgestellt haben. Noch dazu stimmen dann bei einem Deo Spray aus dem Regal die minderwertigen Parfumstoffe nicht überein und es ergibt sich eine - nennen wir es - eigenartige Komposition, bei der sich jeder wünscht, man hätte lieber kein Deo verwendet. In Verbindung mit dem oft enthaltenen Alkohol (der sich trügerischer Weise beim Verdunsten frisch anfühlt), kann es auch noch zu Hautreizungen kommen, die eine erhöhte Abwehrreaktion des Körpers und der Haut auslösen, indem diese mehr Schweiß absondern - sehr kontraproduktiv!
So gesehen, brauchen wir eigentlich kein Deo. Natürlich gibt es Momente, wo wir längere Zeit keinen Zugang zu Wasser und Seife haben und da braucht es nun eine Lösung.
Wie ist also die Strategie?
Eigentlich ganz logisch. Sauberkeit vorausgesetzt, gilt es in so einer Situation, die Schweißbildung zu hemmen und den gegebenenfalls entstandenen zu neutralisieren.
Hemmen kann man den Schweiß mit adstringierenden Substanzen. Diese finden wir in ätherischen Pflanzenölen - wie z. B. Lavendel, in Kalium und Tonerde. Die Pflanzenöle haben nun wieder eine Geruchskomponente, die wir nicht wirklich wollen - außer man mag Lavendel & Co.
Kalium, Tonerde und Alaun sind geruchlos. Alaun kennen wir auch als blutstillendes Mittel zur "Spurenbeseitigung" nach "Rasurunfällen". Genau diese adstringierende Eigenschaft hat es auch auf die Schweißdrüsen.
!Achtung!- wir sprechen hier von Alaun = Alum Potassium und nicht von Aluminium Sulfate, Ammonium Alum oder Aluminiumchlorid. Die letztgenannten sind die chemisch hergestellten Aluminiumsalze, die unter Beobachtung stehen. Alaun ist aber ein Naturstein, der in der zertifizierten Naturkosmetik uneingeschränkt zulässig ist und sowohl in der Medizin (europäisches Arzneibuch), als auch seit Jahrhunderten in der Kosmetik eigesetzt wird.
Jetzt haben wir einmal einen ersten Joker. Den zweiten Trumpf ziehen wir nun bei dem entstandenen Schweiß, denn Alaun unterstützt und bremst die Schweißbildung, legt aber natürlich unsere Drüsen nicht lahm. Das einfachste biologische Mittel kannten schon unsere Großmütter - Natron - Vorstufe zum Soda.
Früher (funktioniert natürlich auch heute noch) wurde damit gewaschen und Gerüche neutralisiert. Ein Schälchen Soda, Backpulver bzw. Natriumhydrogencarbonat im Kühlschrank zieht alle Gerüche auf sich und bewahrt auch die anderen Lebensmittel vor Stinkattacken der Kühlschrankmitbewohner, wie Knoblauch, Gulasch, Käse,...
Dieses einfache Mittel neutralisiert nun auch unseren Schweiß und bremst das Bakterienwachstum, in dem es das Milieu leicht in den basischen Bereich verschiebt.
Das mögen Bakterien nicht so sehr und die Vermehrung wird verlangsamt.
Fertig! Mehr können Sie mit natürlichen Mitteln nicht tun und müssen Sie auch nicht.
Nun können Sie dezent Ihr Lieblingsparfum zur Unterstützung einsetzen - wenn Sie dies wollen.
Diese Strategie hilft durch den Tag und greift Ihnen sprichwörtlich so lang unter die Arme, bis Sie die einzige richtige Lösung für dieses "Problem" aufsuchen können und das ist die Dusche oder schlicht Wasser und eine milde Seife.
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