Da schaut ja Spar wieder einmal auf unsere heimischen Imker. Viele tausend Euro werden da in ein Inserat investiert, anstatt unseren Biobauern zu helfen. Zum Sonderpreis von € 79,95 pro Kilo wird da ein fragwürdiges Produkt aus (hoffentlich) Neuseeland eingeflogen. Tausende Kilometer, Tonnen von verbranntem Kerosin, Zollgebühren an die EU, kriminelle Machenschaften bei der Manuka-Mafia, fragwürdige Inhaltsstoffe,... das ist Natur pur. Wem dieses "Vital"-Produkt zu teuer ist, für dem hat man ja auch österreichischen Bio-Honig im Regal. Danke der Preispolitik und der Daumenschrauben die unseren Imker angesetz werden, kostet dieser mit €14.- pro Kilo gerade einmal weniger als 20% des Manuka-Honigs.
Abgesehen davon sind so ziemlich alle Wirkstoffe im Honig (egal ob Manuka oder heimischer) ab ca. 40°C tot und wirkungslos!
Laut Angabe der neuseeländischen Imker, wurden im Jahr 2013 ziemlich genau 1.700 Tonnen Manuka-Honig produziert, davon wurden alleine in England 3.000 Tonnen verbraucht. Weltweit wurden im selben Jahr mehr als 10.000 Tonnen Manuka-Honig verkauft. Nein, wir haben uns nicht verschrieben. Das sind die offiziellen Zahlen. Rein rechnerisch ist der Inhalt von nur einem von fünf verkauften Honiggläsern echt. Einsperren kann man deshalb aber niemanden, denn es gibt keine Regelung die besagt, wie hoch der Anteil von Manukahonig im Gesamthonig sein muss. Selbst bei "Spuren" vom neuseeländischem Zauber im Glas, kann man die Bezeichnung bereits verwenden.
Ähnlich dem Getränk mit der roten Kuh, holten ein paar findige Leute den Honig der Maori vor den Vorhang. Hatten diese die letzten 100 Jahre dieses Produkt noch an ihre Kühe verfüttert um sie gesund zu halten, stieg, nach dem "Bekanntmachen" der entzündungshemmenden Wirkung, der Preis von 2010 - innerhalb von 5 Jahren - im Jahr 2015 auf das Dreifache! Das brachte Konflikte und steigende Kriminalität im Manuka-Imkermillieu. Dabei wurden allein 2015 hunderte Bienenvölker vergiftet oder gestohlen. Rein um den Marktpreis zu diktieren und um die Vertriebshoheiten wieder herzustellen.
Das Honig Feuchtigkeit anzieht und antibakteriell ist, wussten die Menschen schon vor hunderten Jahren in unseren Kulturen und bereiteten Honigpflaster zu. Diese trocknen die Wunde und nehmen das Wundsekret auf. Zusätzlich wirkt Honig eben auch antibakteriell, wodurch sich eine gute Gesamtwirkung ergibt. Wer ein medizinisches Grundwissen besitzt, dem sei das Buch "Honig heilt Wunden" von Angela Sänger an das Herz gelegt. Sie beschreibt in ihrem medizinischen Fachwerk auch die allgemeinen Gefahren vom hohen MGO-Gehalt in Manuka Honig - bis hin zu den Nervenschäden die bei Tieren nachgewiesen wurden.
Bienen sammeln Nektar von einem dem Teebaum sehr ähnlichen Strauch (Manuks), dessen Wirkstoffe antibakteriell sind. Auch unser Thymianhonig weist eine hohe Anzahl an MGO (Methylglyoxal) auf. Zwar nur ca. 15% vom Manuka, aber selbst Manuka liegt nur bei der Hälfte der möglicherweise wirksamen Konzentration.
Am besten beschreibt Utopia diesen Hype:
"...besonders problematisch ist der lange Transportweg, der jede Menge Energie verbraucht und Emissionen freisetzt. Das Naturprodukt verliert seine Natürlichkeit, wenn es zehntausende Kilometer
zu uns zurücklegen muss....Es sprechen also mehrere Argumente gegen den hiesigen Konsum von Manuka-Honig, weil es auch viele heimische Hausmittel gibt, die ebenfalls gute Dienste für die
Gesundheit tun...."
Wir wünschen Spar etwas mehr Objektivität und Besinnung zu unseren wertvollen Lebensmitteln, den österreichischen Imkern ein Treffen mit dem Marketinggurus aus Neuseeland, um zumindest 16.- statt 14.- Euro zu erhalten (müssen ja nicht gleich 79.- sein) und den Zeitungen noch gute Geschäfte mit Inseraten. Es spricht die Kundentreue der Konsumenten für die Supermärkte in Österreich. Kein Unternehmen könnte sich die dauerhafte Verbreitung solch einer "Werbung" ohne Schaden leisten. Wir blättern jedes Mal mit großer Verwunderung die Seiten mit solchen Inseraten weiter - im Glauben, dass dies wohl der letzte "Erguss" gewesen ist, den diese Unternehmen begangen haben und dann finden wir schon wieder die nächste Werbung dieser Art. Es muss wohl die Kundentreue sein...
Das Labor "Amplab" unter Prof.Dr.Kamp hat herausgefunden, dass der Anteil an Glucoseoxidase (GOX) und deren Umwandlung zu Wasserstoffperoxid eben die selbe Wirkung hat als das MGO des Manukas.
Ein GOX-Gehalt von 100 entspricht rund einen Manuka mit MGO 250+
Freilich erreicht man diese hohen Werte nur, wenn man auch wirklich naturnahe Bienenhaltung betreibt. 99,9% der Imker tun dies nicht und daher bleibt es ein Süßungsmittel.
Wir betreiben ein Projekt, dass diese Haltung erforscht und erreichen sehr beachtliche Ergebnisse.
Teilweise sind diese höherwertiger als Manukahonig.
Auch hier wäre wieder eine Rückbesinnung zum naturnahen Zusammenleben mit Tieren angebracht. Es bedarf noch viel Aufklärung, bis alle Konsumenten verstehen, dass man die Schätze der Natur nicht
willentlich vermehren kann ohne das diese leiden!
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