Irgendeine Verpackung muss es ja sein. Wir bei BioBär versuchen, so oft als möglich Kunststoffe zu vermeiden. Plastik ist definitiv ungesund. Lebensmittel haben darin nichts zu suchen. Kunststoffe geben Substanzen ab, die uns schaden!
Dies gelingt ganz gut, nur Hygenieprodukte und Waschmittel "brauchen" einstweilen noch großteils Kunststoffe als Hülle, aber auch da schauen wir auf Bio-Kunststoffe.
Während wir hauptsächlich Papierverpackungen einsetzen, stellt sich die Frage bei flüssigen Lebensmitteln - die Frage der Flasche.
Wiederverwendbare Behälter sind natürlich die Gewinner, ABER:
Plastik-Flaschen die am leichtesten sind und daher den geringsten logistischen Aufwand hätten, sind als Pfandflaschen seit ein paar Jahren verboten! Der Gesetzgeber befindet diese nicht als geeignet. Wir vermuten da nicht nur den Gesetzgeber dahinter. Schließlich investieren die Firmen viel Geld in das Aussehen ihrer Produkte. Glänzende Flaschen, bunte Etiketten und vielleicht auch noch schimmernde Folien darüber. Wie würde da eine Flasche mit Kratzern und Scheuerflecken aussehen....?
Die Nummer 2 ist dann die Pfandflasche aus Glas. Gegen die wehren sich die Supermärkte vehemend. Flaschenrücknahmeautomaten kosten viel Geld, brauchen manchmal Eingriffe durch das Personal und die Leergebinde müssen geschlichtet und für die Abholung vorbereitet werden. Die ganze Arbeit soll der Supermarkt leisten, ohne dafür auch nur einen Euro zu bekommen? Ergebnis daher - ausser der Bierflasche gibt es fast keine Pfandflasche mehr, obwohl diese gerade z.b. bei der Milch super wäre. Hartnäckig haben sich aber auch noch zwei andere Formate gehalten, die meistens von den Automaten erkannt werden. Die 500ml und 1 Liter Saft- oder Mineralwasserflasche. Sie ist sehr selten geworden, denn Produkte in dieser gibt es (fast) keine mehr. Schon klar, wenn der Supermarkt das Wegwerfgebinde lieber in das Regal stellt, muss sich der Lieferant meistens fügen. Bei Produkten die "Druckprobleme" haben könnten, sind sie noch zu finden. Die EU schreibt bei Saftflaschen vor, dass sie gegen das Explodieren durch Fehlgärungen geschützt werden müssen. Dies erreicht man mit einem Drehverschluß mit Sollbruchstelle und eben einer geprüften Glasflasche. Diese halten einen Druck bis zu 6 bar stand und der Verschluß muss nach knapp über einem bar nachgeben. Wenn Sie sich fragen warum - es geht um die Vermeidung der Unfälle, die durch berstende Flaschen entstehen können. Jaja, wir hatten jetzt jahrelang unglaubliches Glück, dass uns nichts passiert ist.... ;-)
Nummer 3 wäre theoretisch das Recyceln von Plastikflaschen - einzig Altplastikcontainer sind Fehlanzeige. Nette gelbe Säcke hängen da in den Haushalten der Bundesländer-Eigenwohnhäuser, um dann meistens von den Müllverwertern ohnehin in den Restmüll gekippt zu werden. Die Müllverbrenner brauchen Plastik als Brennstoff, weil es natürlich günstiger ist diesen Brandbeschleuniger zu nutzen, anstatt Erdgas oder Erdöl einzukaufen. In letzter Zeit wird eher Sperrmüll als Feuermaterial genutzt. Da Plastik heißer verbrennt, wir es eher bei der Papierverarbeitung zur Energiegewinnung verwertet. Thermische Verwertung wird das genannt - nichts anderes als verbrennen.
Wo ist die Regierung und das Bundesministerium bei Nummer 2 und 3 ??? Da wären Gesetze gefragt!!!
Erst Nummer 4 funktioniert bei uns sehr gut. Das Altglasrecycling. Zu einem hohen Prozentsatz nutzen die Konsumenten die Container. Erstens, weil sie flächendeckend stehen und zweitens, weil man seinen Restmüllkübel nicht mit Glasflaschen anfüllen will, da dort ja der steigende Verpackungsmüll seinen Platz sucht.
Die Grünglasflaschen die wir nutzen, haben schon einen Recyclingglasanteil von bis zu 80%! Negativ zu erwähnen ist der hohe Energieaufwand der Schmelze. Positiv hingegen ist der Recyclinggrad und das eigentlich keine nachhaltige Umweltbelastung durch Altglas in der Natur besteht - ausser Scherben an denen man sich schneiden kann.
Auf diesen 4.Platz exaequo liegen hier angeblich die Verbundkartons (Tetrapack ist ein Hersteller), wobei eine Glasflasche aber sehr wohl ein zweites Leben im Haushalt, in Form einer Wasser- oder Saftflasche im Sommer auf der Terasse haben kann. Ein Tetrapackerl wohl eher nicht.
Auf den letzten Plätzen liegen dann die Wegwerfflaschen aus Plastik - je nach Herstellungsstoff und die Folienverpackungen. Maximal die PET-Flaschen, manchmal die Joghurtbecher und die Folien finden einen zweiten Lebensweg. Der Rest - richtig - thermische Verwertung. Leider muss man feststellen, dass gerade diese an Volumen zunehmen. Im Bezug auf die Flexibilität und Schnellebigkeit unserer Produkte, haben diese bei den Herstellern leider den ersten Platz eingenommen.
Wir hoffen, dass sich da einiges zum Guten für die Umwelt ändern wird.
Inzwischen versuchen wir in dieser Reihenfolge die Verpackungen für unsere Produkte auszusuchen.
Nummer eins ist Karton und Papier, wenn es die Beschaffenheit des Produktes zulässt. Wir verpacken in Pfandflaschen und Recycingflaschen, wo immer es möglich ist. Bei Kosmetik- und
Reinigungsartikeln, die Plastikflaschen (vorgeschriebenerweise) brauchen, setzen wir massiv auf PE welches aus Zuckerrohr gewonnen wird. Wenn schon PE, dann wenigstens nicht aus Erdöl. Diese
gehören zwar auch in den Restmüll wie PE, aber wenigstens haben die Pflanzen aus denen sie erzeugt wurden, eine positive CO2 Bilanz während ihres Wachstums geschaffen. Natürlich kann man diese
Pflanzen auch als Nahrungsmittel einsetzen, aber solange Millionen an Tonnen Mais als Biokraftstoff verbrannt werden, stellt sich die Frage bei den Verpackungen nicht. Gerade Zuckerrohr dient
immer weniger der Nahrungsbeschaffung. Der Verbrauch an Zucker ist rückläufig und die Preise im Keller.
Wir liegen den Herstellern täglich in den Ohren, um über die Verpackungen nachzudenken. Wir hinterfragen Stöpseln, vermeiden Umverpackungen und lehnen Etiketten ab, die nicht auf Papierbasis hergestellt sind und/oder mit Folie überzogen wurden, soweit das der Gesetzgeber zulässt (Kosmetikprodukte müssen teilweise Etiketten haben die nicht lösbar sind...). Auch werden Verschlüsse nicht noch extra eingeschweißt und auch keine Deckel mit Schrumpffolie verschönt. Wir wollen uns mit dieser Aufzählung natürlich auf die Schulter klopfen :-), aber eigentlich nur zeigen, dass man mit etwas Bewusttsein diese Thematik sehr einfach in den Griff bekommen kann.
Auch hier wären unserer Meinung nach Gesetze gefragt!
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